Was wir tun
Hintergrund
Der demographische Wandel, die Folgen des Strukturwandels und die zunehmende Globalisierung der Wirtschaftssysteme betreffen viele kleine und mittelgroße Kommunen sowie Landkreise im Bundesgebiet. Dennoch verfügen ländliche Räume über infrastrukturelle Vorteile. Hierzu gehören neben geeigneten Verkehrsanbindungen auch die attraktive naturräumliche Umgebung und preiswerte Wohn- und Gewerberäume. Darüber hinaus zeichnen sich kleine und mittelgroße Kommunen sowie dörflich geprägte Landkreise durch ein umfassendes Angebot an sozialer Infrastruktur und ein lebendiges soziales Umfeld (Vereine, Initiativen) aus. Demgegenüber stehen in den Großstädten vielerorts eine Verknappung bezahlbaren Wohn- und Gewerberaums sowie der Mangel an sozialer Infrastruktur (z. B. Kindergartenplätze).
Diese Ausgangslage lässt vermuten, dass gerade für kleinteilige Strukturen wie die der Kultur- und Kreativwirtschaft die beschriebenen Standortfaktoren in kleinen und mittelgroßen Kommunen sowie in ländlichen Landkreisen in Deutschland hochinteressant sind. Auch die Corona-Krise hat das Interesse an ländlichen Räumen als entschleunigte und solidarische Lebens- und Arbeitsumgebung weiter in den Fokus gerückt.
Genau hier setzt das Projekt KreativLandTransfer als bundesweites Modellprojekt an und schafft einen Austausch- und Lernraum sowie einen Begegnungsort für erfolgreich etablierte Projekte und Akteur:innen, die sich gerade am Anfang eines ähnlichen Vorhabens befinden.
Vorhaben
Im Rahmen des Projektes KreativLandTransfer wurden in der ersten Phase 2020 sechs kultur- und kreativwirtschaftliche Projekte identifiziert und anhand vorab bestimmter Kriterien als Beste-Praxis-Partner:innen ausgewählt. Sie haben ihr Wissen und ihre Erfahrungen schriftlich aufbereitet. Neben den so entstandenen Transferkonzepte bietet auch eine digitale Wissensplattform eine breite Wissensbasis und ist sowohl für Projektbeteiligte als auch für Nachahmer:innen frei zugänglich.
Die zweite Phase hat im Frühjahr 2021 begonnen und durch einen bundesweiten Aufruf konnten sich Projekte, die noch am Anfang eines ähnlichen Vorhabens stehen, bewerben. Im Juli 2021 wurden 12 Tandemprojekte durch unsere interdisziplinäre Jury ausgewählt. In den folgenden anderthalb Jahren werden die Tandemprojekte in einem Mentoring-Programm von unseren Beste-Praxis-Projekten betreut, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, um ihr Vorhaben auf den Weg zu bringen.
Ergebnisse und Ausblick
Im Ergebnis entsteht so Unterstützung für neue aussichtsreiche Projekte und Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft in ländlichen Räumen, die als Pilotvorhaben mit Strahlkraft für andere Akteur:innen fungieren. Im Rahmen des Tandemprogramms können Projekte und Initiativen, die am Anfang eines ähnlichen Vorhabens stehen, ihre kreativen Ideen für den ländlichen Raum in die Tat umsetzen. Dabei werden sie vom Projektteam und den Beste-Praxis-Partner:innen als Mentor:innen unterstützt.
Das Projektteam

Katrin Kappenberger
Projektleitung
Katrin Kappenberger studierte Kulturwissenschaften und Nonprofit-Management & Public Governance. Nach zwei Jahren als kuratorische Assistentin an der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig war sie von 2018 bis 2020 als Projektleiterin des Deutschen Pavillons auf der Venedig Biennale tätig. Seit 2020 ist sie die Projektleitung bei KreativLandTransfer. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Improvisationstheater und genießt die abwechslungsreiche Leipziger Kulturszene.

Tina Duarte
Projektkoordination
Tina Duarte studierte Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Uni Jena. Nach drei Jahren in der Arbeit als Streetworkerin mit obdachlosen Erwachsenen absolvierte sie eine Weiterbildung als Projektmanagerin und ist seit 2020 im Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. tätig. Bei KreativLandTransfer ist sie Projektkoordinatorin. Nach zahlreichen Stationen im In- und Ausland zog es sie aufgrund der Nähe zu ihrer Heimat und der vielen Seen in der Umgebung nach Leipzig.

Katharina Pintz
Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
Katharina Pintz studierte Sozialökonomik und Sozial- und Bevölkerungsgeographie. Bei KreativLandTransfer ist sie für das Veranstaltungsmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit im Projekt zuständig. In ihrer Wahlheimat Leipzig erkundet sie gerne die vielseitigen Kreativorte und ist auf Ausstellungen und Jazzkonzerten zu finden.
Träger // Aus der Branche für die Branche
Interessenvertretung, Sichtbarkeit & Projekte für die sächsische Kultur- und Kreativwirtschaft
Die drei städtischen Verbände mit ihren Mitgliedsunternehmen aus allen Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft gründeten 2015 den Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. Dieser Branchenverband setzt sich für die Sichtbarkeit, Förderung und Vernetzung der zwölf Teilbranchen der sächsischen Kultur- und Kreativwirtschaft ein. Als Interessenvertretung nimmt er Stellung zu wirtschaftspolitischen Initiativen und Instrumenten. Er erarbeitet gemeinsame Positionen für bessere Rahmenbedingungen und bringt seine Branchenexpertise in vielfältigen Projekten auf lokaler und regionaler sowie Bundes- und europäischer Ebene ein.
Kontakt im Landesverband: Helen Boos und Wiebke Bickhardt:
